Japanische Kampfkunst und das Schleifen von Messern haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Doch über das Erlernen der
Schwertkampfkunst Iaido (jap. 居合道) bekam ich nicht nur Einblicke in die japanische Philosophie, sondern auch eine Faszination für das Schleifen von
Messer-Klingen und anderen Werk- zeugen.
Iaido ist für mich wie Kalligraphie mit einem japanischen Schwert, eine Art Meditation. Dazu gehören, neben den bestimmten
Bewegungsabfolgen mit dem "Gerät", auch die Bewegungen während des Schleifens der Messer-Klinge. Tief beeindruckt von der Genauigkeit und Ruhe in den Ausführungen begann so meine Suche nach dem
perfekten Schliff.
Nachdem ich mich länger mit dem Schleifen von Messer-Klingen und Werkzeugen beschäftigt hatte, war ich noch immer nicht zufrieden mit den
Ergebnissen. Ich konnte zwar schon ein sehr gutes Ergebnis erzielen, doch es war noch nicht scharf genug. Nach Arbeiten am elektrischen Schleifstein, mit dem Bandschleifer (400er Körnung) führte erst
ein Workshop bei der Firma Dick in Metten zu einem gewissen AHA-Erlebnis zum Schleifen auf japanischen Wassersteinen (1000, 6000 und 8000er Körnung).
Meine Suche geht immer weiter. Der perfekte Schliff ist ein Prozess, der sich einer ständigen Wandlung unterzieht.
Beim Schleifen geht es nicht nur um den technisch perfekten Schliff. Es geht auch darum, für jeden Bedarf den
richtigen Schleifgrad zu erreichen. Die Benutzer, Sie, sind genauso wichtig wie das Gerät, das Sie benutzen. Ein Sushi-Messer braucht einen viel feineren, schärferen Schliff als ein Obst- und
Gemüsemesser. Jeder Benutzer, jede Benutzerin muss sich mit dem eigenen Handwerkszeug wohlfühlen. Erst dann ist ein Schliff wirklich perfekt!